Analyse der Kriegsberichterstattung im deutschen Fernsehen
Die AGF-Videoforschung hat auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur die erste Kriegswoche (seit 24. Februar) im Vergleich zu den Vorwochen (seit dem 1. Februar) ausgewertet. Deutsche Fernsehsender haben seit Beginn des Krieges in der Ukraine das Nachrichtenangebot ausgebaut und hatten starken Zulauf. Zu den Kanälen zählen ntv, Welt, Phoenix, Tagesschau24 und Bild. ntv ist laut AGF größter Gewinner mit 2,6 Prozent Marktanteil (Zuschauer ab 3 Jahren) gewesen, in den Wochen davor lag der Marktanteil bei 1,1 Prozent, berichtet Horizont.net. Auch im Netz ist das Interesse an Nachrichten groß. So erklärte das ZDF: „Das Online-Nachrichtenangebot ZDFheute verzeichnete am 24. Februar 2022 mit 4,11 Millionen Visits die höchste Zahl an Besuchen seit mehr als einem halben Jahr.“ Die ARD sieht auch in sozialen Netzwerken Auffälligkeiten: Am ersten Kriegstag habe das Tagesschau-Instagram-Profil vier Prozent an Menschen dazugewonnen, die dem Angebot folgen. Zudem beobachte die Redaktion eine starke Zunahme von Fragen, Anmerkungen und Kommentaren der Nutzerinnen und Nutzer. Beim Sender Bild ist das Zuschauerinteresse im gesamten Februar mit 0,2 Prozent Marktanteil (14 bis 49 Jahre) so hoch wie noch nie seit Senderstart im Sommer 2021. „Wie schon in der Corona-Pandemie zeigt sich, dass Sender mit hoher Nachrichtenkompetenz bei steigendem Informationsbedürfnis überdurchschnittlich in jüngeren Zielgruppen gewinnen können“, erklärt die Vorsitzende der AGF-Geschäftsführung, Kerstin Niederauer-Kopf.