Automatisches Browser-Signal statt Cookie-Banner
Die europäische Datenschutzorganisation Noyb hat ein technisches Konzept für Web-Browser vorgelegt, das Cookie-Banner überflüssig machen würde. Zusammen mit der Wirtschaftsuniversität Wien veröffentlichte der Verein jetzt die technischen Details eines automatischen Browser-Signals, mit dem die Anwender festlegen können, welche Cookies sie akzeptieren wollen und welche nicht – und das ohne ein Cookie-Banner. „Unsere Lösung zeigt, dass eine nutzerfreundliche europäische Lösung für Datenschutzeinstellungen leicht umsetzbar ist“, sagte der Vorsitzende von Noyb, Max Schrems, der Deutschen Presse-Agentur. Das nun vorgeschlagene System mit dem Namen „Advanced Data Protection Control“ (ADPC) ist Teil einer breiter angelegten Kampagne von Noyb gegen Cookie-Banner, die in ihrer jetzigen Form nach Einschätzung des Vereins in der Regel rechtswidrig eine Zustimmung zum Tracking einfordern. ADPC soll im Gegensatz zu Ansätzen von Google und anderen Browser-Anbietern aus den USA viel differenziertere Möglichkeiten zur Einwilligung und Ablehnung bieten. So sollen die Anwender in der Lage sein, spezifische Einwilligungen für bestimmte Webseiten vorzunehmen. Denkbar sei auch, bestimmte Inhalte-Anbieter generell zu bevorzugen. „Viele Nutzer sind vermutlich bereit, mit Qualitätsmedien etwas mehr Daten zu teilen, aber wollen ihre Daten nicht an Hunderte externe Tracking-Firmen geben“, sagte Schrems. Der Name der Nichtregierungsorganisation Noyb leitet sich von „None of your business“ („geht dich nichts an“) ab. Der Verein sitzt in Wien und hat sich der Durchsetzung des Datenschutzes innerhalb der Europäischen Union verschrieben.