b4p t.o.m. Pharma 2022: OTC-Markt zieht an
Der Markt für freiverkäufliche Arzneimittel zieht nach zwei Jahren coronabedingtem Rückgang wieder an, wie die aktuelle Gemeinschaftsstudie b4p t.o.m. Pharma der Gesellschaft für integrierte Kommunikationsforschung (GIK) und der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zeigt. Die jährlich erscheinende Studie untersucht den OTC-Markt und ermöglicht Werbetreibenden eine strategische Mediaplanung. „Corona war – Inflation ist“ – so fasst Walter Pechmann, Senior Project Director der GfK, die Situation für den Markt der OTC-Produkte („Over the counter“) zusammen. So lag die Teuerungsrate auf Basis identisch verkaufter Packungen von August bis Oktober 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei 5,9 Prozent. Dabei sind die Preise in den Apotheken vor Ort mit einem Plus von 5,5 Prozent weniger stark gestiegen als in den traditionell günstigeren Online-Apotheken, die eine Teuerungsrate von 8,1 Prozent verzeichnen und somit ihren Preisvorteil zunehmend verlieren. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung wird die Suche nach möglichen Alternativprodukten im OTC-Markt in den kommenden Monaten oder Jahren vor allem durch den Preis bestimmt. Trotz der höheren Verkaufspreise kommt der OTC-Markt insgesamt gut durch die Inflationskrise, was einmal mehr zeigt, dass die Menschen nicht an ihrer Gesundheit sparen: Im 12-Monatszeitraum (Stand Oktober 2022) wurden insgesamt mehr als 930 Millionen Packungen rezeptfreie Medikamente verkauft – so viel wie seit 2016 nicht mehr. Insgesamt verzeichnen alle fünf Markentypen (Preispremium, Marktführer, Mittemarken, Mehrwertgenerika, Preisgenerika) Zuwächse. Die Gewinner sind jedoch die Mittemarken, die im Jahr 2022 erstmals seit langer Zeit wieder Marktanteile zurückgewannen und um 0,7 Prozentpunkte gegenüber 2021 zulegten. Mit 45,6 Prozent halten sie den größten Anteil am Markt. Verlierer ist mit einem Rückgang von mehr als einem Prozent die Produktkategorie der Marktführer (Marktanteil: 24,7 Prozent).