Bauer stellt Promi-Magazin „People“ ein
Die Verlagsgruppe Bauer hat das Prominentenmagazin „People“ am 23. Juni und damit gut ein Jahr nach dem Start wieder eingestellt. Der Grund: Dem Titel fehle die Entwicklungsperspektive, die nötig sei, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein, erklärte Bauer-Konzerngeschäftsleiter Jörg Hausendorf. Schuld seien die Vertriebszahlen.
Im 1. Quartal 2016 verkaufte „People“ durchschnittlich 119.018 Hefte, jedoch nur weniger als die Hälfte (57.698 Einzelverkäufe, 1.363 Abos) „hart“. Der große Rest: Bord- (30.030 Stück), Lesezirkel- (28.422) und sonstige Verkäufe (1.505). Als Lizenz des US-Magazins „People“ (Time Inc.) in Deutschland startete das Heft im Wochentakt mit einer Druckauflage von anfangs 300.000 Stück.
Über die Gründe des Scheiterns wird heftig spekuliert. Zum einen soll das nachlassende Interesse an US-Promis mit ihren freundlich abgestimmten Geschichten der US-Redaktion Anlass sein, zum anderen inszenieren die Promis über Social Media ein eigenes Bild von sich, mit oft schon Hunderttausenden Fans und Follower. Das Label „Exklusiv“ hat in Zeiten von Internet-Newsdiensten, Facebook und Twitter, über die sich alle Infos und Fotos schnell verbreiten, für ein Printobjekt an Zugkraft verloren. Da scheint für Celebrity-Magazine mit richtigen Hintergrundberichten zwischen „Bunte“ und „Gala“ nicht mehr so viel Platz zu sein.