Content-Empfehlungssystem für EU-User
Aufgrund des Digital Services Act verändern große Plattformen ihre Dienste in der EU teils massiv. Auf Snapchat ändert sich neben mehr Advertising-Kontrolle vor allem der Zugriff auf Discover und Spotlight – der künftig ohne Personalisierung genutzt werden kann, schreibt onlinemarketing.de. TikTok, Meta und Snap Inc. sind drei bekannte Beispiele für Betreiber:innen von Online-Plattformen, die ihre Dienste in der EU aufgrund des Digital Services Act anpassen. Das EU-Gesetz soll für „mehr Sicherheit und Verantwortung im Online-Umfeld“ sorgen und nach den ersten Beschlüssen vom 25. April hatten betroffene Konzerne und Unternehmen vier Monate Zeit, um den Anforderungen gerecht zu werden. Ab dem 25. August müssen die Dienste demnach den EU-Vorgaben gerecht werden. Andernfalls drohen Strafen in Höhe von bis zu sechs Prozent des jährlichen globalen Umsatzes. Deshalb haben kürzlich TikTok und Meta verkündet, unter anderem ihr Advertising und den Zugriff auf personalisierte Inhalte in der EU zu verändern und mehr Kontrolle und Transparenz für User zu bieten. TikTok bietet ein neues Content-Empfehlungssystem. Auf Facebook und Instagram wiederum können Nutzer:innen in der EU fortan beispielsweise chronologische Stories und Reels einsehen, die nicht von den Meta-Algorithmen vorgeschlagen werden. Snapchat erhält jetzt ähnliche Anpassungen für die Ads und die Content-Ausspielung sowie die Content-Moderation. Snap Inc. möchte mit den jüngsten Änderungen auf der Plattform Snapchat den Anforderungen des DSA gerecht werden und teilt die Neuerungen im Newsroom. Das Unternehmen hat sogar sogenannte Compliance Officer beauftragt, um sicherzustellen, dass nicht mit den Regularien der EU gebrochen wird. Zur Gewährleistung dessen hat Snap Inc. unter anderem die Werbeausspielung in der EU angepasst. So ist das Targeting von Personen unter 18 Jahren in der EU und im Vereinigten Königreich auf Basisinformationen beschränkt worden, etwa das Alter, den Ort und Grundeinstellungen. Personen über 18 Jahren erhalten in der EU eine Übersicht dazu, warum ihnen eine spezifische Ad angezeigt wird. Sie können außerdem die Personalisierung bei der individuellen Werbeausspielung minimieren. Ähnliche Anpassungen für die Werbeausspielung haben auch Meta und TikTok vorgenommen. Und ähnlich wie diese bietet Snap Inc. künftig auch eine Werbebibliothek an, in welcher in der Europäischen Union sämtliche Ads eingesehen werden können. Dabei zeigt die Bibliothek an, wer für die Werbung gezahlt hat, wie lange sie lief, welches Visual genutzt wurde und welche Targeting-Optionen eingesetzt wurden. Auch die Zahl der Impressions ist länderspezifisch überprüfbar. Besonders interessant für die User dürfte die Neuigkeit sein, dass Snapchat eine Experience komplett ohne personalisierte Content-Ausspielung erlaubt. Das bezieht sich auf die öffentlichen Inhalte in den Bereichen Discover (für Stories) und Spotlight (für Kurzvideos à la TikTok), heißt es in dem Bericht auf onlinemarketing.de