Convergence Monitor 2021: Unterhaltung gesucht
Wenn die Deutschen Bewegtbild-Inhalte on Demand abrufen, dann suchen sie bei kostenpflichtigem Video-on-Demand-Angeboten am häufigsten nach Unterhaltung: Mit 33,9 Prozent liegt die Nutzung von Serien, Filmen und Dokumentationen klar an der Spitze (2020: 30,7 Prozent). Immer wichtiger wird inzwischen aber auch der Sport: 7,2 Prozent (2020: 4,9) der Bewegtbild-Nutzer begeistern sich für Video-on-Demand-Content zu Fußball oder Formel 1. Zu diesen Ergebnissen kommt der Convergence Monitor 2021, den das Marktforschungsinstitut Kantar auch in diesem Jahr im Auftrag der AGF Videoforschung erhoben hat. Wenn die Deutschen das Internet nutzen, konsumieren sie wie bereits im Vorjahr zu einem Drittel der Zeit Videoinhalte – je jünger, desto lieber. So liegt der Anteil bei den 14- bis 29-Jährigen stabil bei knapp über 40 Prozent, bei den 30- bis 49-Jährigen bei 35,2 Prozent (2020: 33,7 Prozent). Bei älteren Zielgruppen über 50 Jahre hat der Videokonsum nach einem starken Corona-Effekt im vergangenen Jahr wieder leicht nachgelassen. Insgesamt hat sich die Online-Bewegtbildnutzung stabilisiert: Rund drei Viertel der Deutschen sehen sich mindestens einmal im Monat Video-Inhalte an. Unverändert hoch im Kurs stehen Videoclips (52,6 Prozent) gefolgt von Videos über Soziale Netzwerke (44,9 Prozent). Bei Nutzern, die Videoclips/Videos kostenlos über soziale Netzwerke mindestens einmal pro Monat nutzen, rangiert YouTube mit großem Abstand auf Platz 1, wenngleich das Netzwerk mit aktuell 84,5 Prozent deutlich unter die 90-Prozent-Marke gefallen ist (2020: 91,2 Prozent). Darin dürfte sich das starke Wachstum neuer Konkurrenten widerspiegeln. Wachsender Beliebtheit erfreuen sich die Mediatheken der klassischen TV-Anbieter, die erneut zulegen konnten und in der monatlichen Nutzung nun bei 29,9 Prozent liegen (2020: 28,5 Prozent). Insgesamt gaben 57,2 Prozent der Befragten an, Mediatheken schon einmal genutzt zu haben (2020: 54,1 Prozent). „Längst ist der non-lineare Abruf von Bewegtbildinhalten kein Phänomen der jungen Zielgruppen mehr, vielmehr zeigt sich inzwischen ein relativ ausgeglichenes Bild mit nachvollziehbaren Ausprägungen“, sagt Kerstin Niederauer-Kopf, Vorsitzende der Geschäftsführung der AGF Videoforschung. So haben die Mediathek-Angebote der Privatsender eine eher jüngere Nutzerschaft, während die Öffentlich-Rechtlichen über alle Altersgruppen hinweg genutzt werden. Digitale Audio-Inhalte haben starke Zugewinne verzeichnen können. Der Konsum von Podcasts ist im Vergleich zum Vorjahr um 42,6 Prozent gestiegen.