Deloitte: Was und wie schauen wir im Jahr 2030?

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Digitalisierung und On-Demand-Formate haben die TV- und Videobranche in kurzer Zeit stark verändert. Wie die Entwicklung weitergehen könnte, hat Deloitte anhand von vier Zukunftsszenarien mit ganz unterschiedlichen Gewinnern und Verlierern in der Studie „The future of the video and TV landscape in 2030” dargestellt. In jedem Szenario steht ein anderer Akteur im Zentrum, der die Branche entscheidend prägt: 1. Universal Supermarket: In diesem Szenario dominieren die großen digitalen Plattformen den globalen Markt in allen Teilen der Wertschöpfungskette. Sie sind Content-Produzenten, -Besitzer und -Distributoren. Die TV-Sender spielen nur noch eine Rolle bei der Produktion von nationalen Inhalten, an der Distribution sind sie nicht beteiligt. Die Verbraucher haben eine große Auswahl an globalen und nationalen Inhalten, Unterschiede zwischen den Anbietern gibt es nur noch bei einigen exklusiven Produktionen und Sportrechten. 2. Content Endgame: Die über 20 Jahre alte Prophezeiung von Microsoft-Gründer Bill Gates wird wahr: „content is king“. Die großen Gewinner dieses Szenarios sind die Content-Besitzer. Die Rolle der digitalen Plattformen hat einen fundamentalen Wandel durchlaufen. Sie dienen fast ausschließlich der Distribution, allerdings zahlen die Verbraucher nicht mehr für einen bestimmten Anbieter, sondern direkt für die Inhalte, die sie sehen wollen. Insgesamt hat sich die Vielfalt des Contents verringert, die Qualität der globalen Angebote erreicht dagegen neue Dimensionen. 3.  Revenge of the Broadcasters: Die TV-Sender haben die Digitalisierung gemeistert und sind in der Lage, großflächig On-Demand-Inhalte anzubieten und die Verbraucher mit smarten Empfehlungen zu versorgen. Neben den Sendern haben auch die digitalen Plattformen weiterhin ihren Platz am Markt. Während sich Erstere auf lokale Inhalte mit hoher Qualität konzentrieren, liefern die Plattformen internationale Produktionen und Blockbuster. Verbraucher genießen ein reichhaltiges Content-Angebot und können zwischen linearen und On-Demand-Formaten wählen. 4.  Lost in Diversity: Der TV- und Videomarkt hat sich zu einem ausdifferenzierten Ökosystem ohne dominanten Akteur entwickelt. Konsumenten werden von zahlreichen, verschiedenen Plattformen mit einer entsprechend großen Content-Vielfalt bedient. Mangelnde Loyalität der Nutzer treibt die Anbieter in einen harten Überlebenskampf.