Drei Viertel der größten deutschen Online-Shops nicht barrierefrei

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Nur ein Viertel der meistbesuchten Webshops in Deutschland ist in Teilen barrierefrei. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung, die die Aktion Mensch und Google mit Unterstützung von BITV-Consult und der Stiftung Pfennigparade unter fachlicher Beratung durch die Überwachungsstelle des Bundes für Barrierefreiheit von Informationstechnik (BFIT-Bund) durchgeführt haben. Für 7,8 Millionen Menschen mit Behinderung in Deutschland bedeutet das, dass sie noch immer auf massive Hürden beim Online-Shopping stoßen: „Menschen mit Beeinträchtigung werden durch fehlende digitale Barrierefreiheit von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen – obwohl sie das Internet überdurchschnittlich intensiv nutzen und eine besonders relevante Gruppe von Online-Kund*innen sind“, sagt Christina Marx, Sprecherin der Aktion Mensch. „Wir möchten mit unserer Untersuchung Unternehmen dazu anregen, die noch bestehenden digitalen Barrieren zu beseitigen und so einen wichtigen Beitrag für eine inklusive Gesellschaft zu leisten.“Denn eine einfache Faustformel lautet: Barrierefreiheit im Internet ist für zehn Prozent der Bevölkerung (Menschen mit anerkannter Schwerbehinderung) unerlässlich, für mindestens 30 Prozent (Menschen mit leichten Beeinträchtigungen) notwendig und für 100 Prozent hilfreich. Die Untersuchung zeigt zum Beispiel: 61 von 78 getesteten Webseiten sind nicht allein über die Tastatur bedienbar. Dabei stellt die Tastaturbedienbarkeit insbesondere für Menschen mit Sehbehinderung eine Grundvoraussetzung für barrierefreie Nutzung dar.