Google baut auf gemeinschaftliche Contextual-Werbestandards

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Die Seller Defined Audiences (SDA) erhalten Einzug in Googles Technologien für Programmatic Advertising. Dahinter steckt eine gemeinsame Datensprache vom Branchenverband Interactive Advertising Bureau (IAB), die für kontextuelle Targeting-Segmente aus First-Party-Daten genutzt werden soll. Bisher hat jeder Publisher seine eigenen Bezeichnungen für die Segmente gewählt, die er als Pakete für die Einkaufseite schnürt. Anhand einer einheitlichen Taxonomie soll nun ein Standard geschaffen werden, damit es übersichtlich bleibt. Die technologischen Weichen sind gestellt und mit Google kommt ein dicker Fisch als Unterstützer hinzu, berichtet Horizont.net. Die Standardisierung der Targeting-Segmente aus First-Party-Daten scheint überfällig, da Publisher vermehrt dazu übergegangen sind, ihre Daten selbst zu vermarkten und für den programmatischen Einkauf zur Verfügung zu stellen. In erster Linie sind dafür die Abkehr vom Third-Party-Cookie und die strengen Rahmenbedingungen für Datenschutz verantwortlich. Das Volumen an cookielosen, unterschiedlich beschrifteten Paketen auf SSP-Seite nimmt also stetig zu und verwirrt die Einkäufer beziehungsweise deren Maschinen, heißt es in dem Bericht auf Horizont.net weiter. Das Problem bei den SDA sei jedoch wie so oft bei Standardisierung, dass alle Marktteilnehmer an einem Strang ziehen müssen, damit es funktioniert. Auf der Sell-Side waren die US-amerikanischen SSPs Sovrn und Magnite Vorreiter. Sie waren die ersten Player, die SDA unterstützten, weitere folgten. Jetzt hat Google seine „Publisher Provided Signals“ vorgestellt. Die SDA sind Teil davon: „Publisher können die Audience-Taxonomie und Content-Taxonomie des IAB verwenden, um im Rahmen unserer Beta-Tests Signale mit Google Ads und Display & Video 360 zu teilen”, zitiert Horizont.net Peentoo Patel, Produktmanager vom Google Ad Manager. „In Zukunft werden wir Publisher Provided Signals für mehr Publisher und Authorized Buyers sowie Open Bidder ausrollen.“ Google mit im Boot zu haben, sei für Adtech-Vorhaben nie verkehrt, erläutert Horizont.net. Doch zwischen den Zeilen sage Patel noch mehr. Aus Mountain View komme hiermit ein wichtiges Signal an die Werbeindustrie, denn in der Regel kocht man dort sein eigenes Süppchen und gibt beim Thema Adressierbarkeit ungern etwas aus der Hand. Google nickt also nicht nur den Ansatz des IAB ab, sondern bestätigt auch, dass die Kalifornier bereit sind, mit anderen Playern zusammenzuarbeiten, anstatt ihnen etwas aufzudiktieren.