In-Car-Entertainment verdrängt Hörfunk
Schon im kommenden Jahr werden laut Verband der Automobilindustrie (VDA) 80 Prozent der Neufahrzeuge in Deutschland eine Internetverbindung haben. Bis zum Jahr 2020 werden rund 16 Millionen solcher „Connected Cars“ auf den Straßen unterwegs sein, berichtet Goldmedia in seinem Trendmonitor 2016. Wie Nutzeranalysen zeigen, ist dabei Musik-Streaming inzwischen das meistgewünschte Feature im vernetzten Auto. So werden In-Car-Technologien und Entertainment-Angebote zunehmend ein wichtiges Kriterium bei der Kaufentscheidung. Die Vernetzung des Autos wirbelt die Wertschöpfung in der Automobilbranche gehörig durcheinander und lässt gewichtige neue Player in den Markt treten – allen voran das Silicon Valley: Mit CarPlay und Android Auto bringen Apple und Google ihre Betriebssysteme in die Autos und die Apps via Smartphone auf die Autodisplays. Für das klassische Radio wird es langsam eng: Längst haben sich Streaming-Dienste wie Spotify, TuneIn oder Aupeo einen Platz im App-Ensemble der Head Units im Auto gesichert. Sie liefern dabei einen Vorgeschmack auf die Audionutzung im Auto der Zukunft: on demand, kontextabhängig und personalisiert. Hat die Plattform-Logik erst einmal die Entertainment-Systeme der Hersteller in größerem Stile erreicht, wird sie eine disruptive Kraft erzeugen. Denn die Services ergänzen das klassische Autoradio nicht nur, sondern ersetzen es zunehmend: Allein TuneIn bündelt mit seinem Dienst 60.000 Radiostationen. Hinzu kommen Services wie Navigations-Apps mit aktuellen Staumeldungen, News aus sozialen Netzwerken oder Empfehlungen zu Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. Kurz gesagt: Die Verbraucher können ihr gewohntes mobiles Nutzungsverhalten ganz einfach im Auto weiter ausleben, heißt es im Goldmedia Trendmonitor 2016.