Inflation drückt Wohlstand der Deutschen
Die durch den Ukraine-Krieg ausgelösten Preissteigerungen und Angebotsverknappungen in wichtigen Bereichen wie Energie und Lebensmittel sorgen für einen deutlichen Rückgang des subjektiv empfundenen Wohlstandes in Deutschland. Nur noch jeder zweite Bundesbürger (50 Prozent) ab 14 Jahren stuft den eigenen Wohlstand als sehr hoch ein, so das Ergebnis der aktuellen Sommerwelle des „Nationalen WohlstandsIndex für Deutschland“ (NAWI-D) von Ipsos. Bei der letzten Erhebung vor dem Ukraine-Krieg im Dezember 2021 stuften noch 54 Prozent der Deutschen ihren Wohlstand als sehr hoch ein. Entsprechend gestiegen sind die Anteile der Bevölkerung, die ihren Wohlstand als noch „ausreichend hoch“ (von 32 auf 34 Prozent) oder als „zu gering“ (von 14 auf 16 Prozent) einordnen. Wohlstand bedeutet für die Deutschen allerdings nicht nur finanziell gut dazustehen und abgesichert zu sein. Neben ökonomischen Faktoren gehören auch ein gutes gesellschaftliches Umfeld, sehr persönliche Aspekte wie die eigene Gesundheit und mit gewissen Abstrichen sogar eine intakte Umwelt dazu. Mit all diesen Faktoren, die sie selbst als wichtig für ihren Wohlstand sehen, sind die Deutschen aktuell weniger zufrieden als noch Ende 2021. Auffällig ist, dass im Gegensatz zu den Erhebungen in den Monaten nach Beginn der Corona-Pandemie keine wachsende Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes zu verzeichnen ist. Wie schon im Dezember 2021 stimmen aktuell rund 56 Prozent aller Bundesbürger der Aussage zu, dass sie einen sicheren Arbeitsplatz bzw. eine sichere Rente haben: „Ihren Arbeitsplatz und damit das Einkommen sehen die Deutschen als gesichert an. Die in einigen wichtigen Lebensbereichen starken Preissteigerungen sowie die Unsicherheit, ob gewisse Produkte in Zukunft überhaupt verfügbar sein werden, beunruhigen die Deutschen trotzdem. Konsumwünsche und auch finanzielle Vorsorgen können daher von vielen Menschen nicht mehr im gewünschten Maße erfüllt bzw. getätigt werden,“ so Hans-Peter Drews, Leiter des NAWI-D bei Ipsos.