Kantar: Verunsicherung der Menschen steigt

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Während Regierungen auf der ganzen Welt versuchen, die Wirtschaft in ihren Ländern wieder anzukurbeln, steigt die Verunsicherung der Menschen vielerorts wieder an. Die Beteuerungen von staatlicher Seite, dass die Lockerungsmaßnahmen sicher und vertretbar seien, reichen bei vielen Bürgern nicht für eine Rückkehr zum normalen Leben aus. Die siebte Welle des globalen Covid-19-Barometers von Kantar in 18 Ländern zeigt diese Trends: Die Besorgnis um das Infektionsgeschehen hat im Juli global wieder zugenommen. Dies betrifft vor allem die Länder, die ein Wiederaufflammen des Virus erlebt haben. Die Verbraucher auf der ganzen Welt stehen immer weniger hinter den Lockerungen durch die Regierungen, wobei die Akzeptanz der Lockerungsmaßnahmen um neun Prozentpunkte zurückgegangen ist und deutlich weniger eine vollständige Wiedereröffnung des Sozial- und Freizeitbereichs befürworten. Viele Menschen empfinden die Lockerungsmaßnahmen jetzt im Rückblick als überstürzt. Obwohl die Auswirkungen auf das tägliche Leben zurückgegangen sind (von 73 Prozent auf 63), beunruhigt die Menschen die Gefahr weiterer Wellen (51 Prozent) und das Verhalten anderer zutiefst. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine kurzfristige Erholung für viele Länder nur schwer zu erreichen sein wird. Fast drei Viertel der Bevölkerung (73 Prozent) geben an, dass ihr Einkommen durch die Pandemie beeinträchtigt wird. Das führt dazu, dass sich die Prioritäten für viele geändert haben: 64 Prozent sind der Ansicht, dass es die Situation erfordert, bei der Finanzplanung vorausschauender zu handeln. Während zu Beginn der Pandemie die Menschen vorrangig aus Sicherheitsgründen lokale Geschäfte aufgesucht haben, haben sich deren Motive nun verschoben. 68 Prozent finden, Einkaufen in lokalen Geschäften wichtig für die Gemeinde; 28 Prozent wollen gezielt die lokale Wirtschaft unterstützen. Die Zahl der Menschen, die beim Einkaufen besonders auf die Preise achten, ist von etwas mehr als der Hälfte (56 Prozent) im April auf heute zwei Drittel (67 Prozent) gestiegen. Die Verbraucher achten vermehrt auf Angebote und wechseln zunehmend die Marke. Das kann an einer zu großen Anzahl an Werbeaktionen liegen. Werbungtreibende Marken sollten hierauf kommunikativ reagieren. Die Ausrichtung auf persönliche Bedürfnisse nimmt zu, wie zum Beispiel Menschen, die einem nahestehen, mehr in den Vordergrund zu rücken (30 Prozent) oder sich auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten (29 Prozent). Doch auch das Einüben umweltbewusster Verhaltensweisen bleibt als Effekt der Pandemie noch weiter prominent (21 Prozent).