Mediatheken der Öffentlich-Rechtlichen gefragt
Die AGF Videoforschung untersucht zweimal im Jahr die Entwicklung von digitalen Bewegtbild-Angeboten hierzulande und kann in der aktuellen Welle aufzeigen, dass die Youtube-Nutzung auf das Vor-Pandemie-Niveau gesunken ist und immer mehr Verbraucher die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender verwenden. Zu diesem Ergebnis kommt die „AGF Plattformstudie“, die von Kantar erhoben wird. Die aktuelle Welle lief vom 14. Februar bis zum 3. April und startete damit kurz vor dem Kriegsbeginn in der Ukraine am 24. Februar 2022. Im Vergleich zur vorhergehenden Welle Ende 2021 legten die Angebote der öffentlich-rechtlichen Kanäle bei der Nutzung um 2,9 Prozentpunkte auf 28,1 Prozent zu. „Eine mögliche Interpretation der Entwicklung bei den öffentlich-rechtlichen Angeboten wäre, dass der Ukraine-Krieg zu einer verstärkten Nutzung von Informationsangeboten geführt hat, wie wir sie auch schon während der Corona-Lockdowns beobachten konnten“, erklärt Kerstin Niederauer-Kopf, Vorsitzende der Geschäftsführung der AGF Videoforschung. Insgesamt ist die Nutzung damit seit Ende 2019 deutlich gestiegen. Damals griffen noch rund 24 Prozent der Befragten auf die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender zurück. Die Verwendung von Youtube ist indes leicht zurückgegangen und liegt in der aktuellen Welle bei knapp 50 Prozent (Ende 2021 lag diese noch bei 53 Prozent). Dieser Rückgang könnte darauf zurückzuführen sein, dass die Nutzungszeit anderer Streaming-Dienste zu Lasten des kostenlosen Angebotes gestiegen ist. Nachdem Netflix und Prime Video in der Herbst-Welle ebenfalls Rückgänge hinnehmen mussten, geht es im Frühjahr 2022 wieder aufwärts: Netflix wurde nun von 33,3 Prozent der Gefragten gesehen, Prime Video von 23,9 Prozent. Dennoch muss festgehalten werden, dass Youtube die höchste Nutzungsdauer aufweist. Ein weiteres Ergebnis: Im Schnitt verfügen die Befragten über 1,4 Streaming-Angebote, berichtet adzine.de.