Medientage: Wie man sein Publikum erreicht
Der stellvertretende Chefredakteur TV-Information des ORF, Armin Wolf, erklärte auf den Medientagen in München, dass man im Zeitalter der digitalen Medien nicht mehr darauf warten könne, dass das Publikum aus alter Gewohnheit etablierte Sender wie den ORF einschalte. Man müsse heute auch in den sozialen Netzwerken um sein Publikum werben – das gelte vor allem für die sogenannten Qualitätsmedien, zitiert ihn Horizont: „Wenn das Publikum nicht mehr zu uns kommt, müssen wir zum Publikum gehen, auch wenn’s manchmal weh tut.“, erklärt Wolf weiter. Auch Florian Hager, Programmgeschäftsführer des Jungen Angebots Funk von ARD und ZDF betonte die Rolle der digitalen Plattformen: „Wir müssen dahin, wo die Nutzer sind.“ Laura Himmelreich, Chefredakteurin von Vice.com in Deutschland, erklärt dazu, die Inhalte stünden immer im Mittelpunkt, nicht die Kanäle. Auch Stefan Plöchinger, Chefredakteur von Süddeutsche.de, sieht die sozialen Medien als Mittel zum Zweck. Allerdings erkennt er, so berichtet Horizont weiter, in der zunehmenden Fragmentierung der Mediennutzung nicht nur ein journalistisches, sondern auch ein gesellschaftliches Problem.