Menschen mit Migrationshintergrund vermissen ihren Lifestyle in der Werbung
Jeder Fünfte der in Deutschland lebenden Menschen hat einen Migrationshintergrund. Dennoch fällt es Werbetreibenden anscheinend schwer, diese lohnende Zielgruppe geeignet anzusprechen. Und dass, obwohl in Deutschland lebende Personen mit Migrationshintergrund gegenüber Werbung deutlich aufgeschlossener sind, als jene ohne Migrationshintergrund. So finden 42 Prozent dieser hochgerechnet 17 Millionen Menschen umfassenden Zielgruppe ihren Lifestyle nicht ausreichend in der Werbung repräsentiert. Ein Drittel (33 Prozent) der Befragten in dieser Gruppe wünscht sich beispielsweise, die eigene Familie deutlicher in der Werbung wiederzuerkennen. Dies zeigt der aktuelle Report „Werbewahrnehmung bei Menschen mit Migrationshintergrund“ von YouGov.
Der Report gibt auch Aufschluss darüber, welche Kanäle und Themen für eine erfolgreiche Werbekommunikation mit der Zielgruppe geeignet sind. So nimmt beispielsweise die Hälfte der Befragten mit Migrationshintergrund, aber nur ein Drittel der Befragten ohne Migrationshintergrund, Outdoor-Werbung bewusst wahr. Umgekehrt ist das Radio zum Erreichen der Zielgruppe weniger geeignet. Nur 34 Prozent geben hier an, täglich Radio zu hören, während in der Vergleichsgruppe ohne Migrationshintergrund die Hälfte täglich Radio hört. Auch unterscheiden sich die Interessen der verglichenen Gruppen in werberelevanten Bereichen teilweise deutlich voneinander. Beispielsweise ist das Interesse für Themen rund um Mode und Design in der Zielgruppe mit Migrationshintergrund mit 29 Prozent signifikant höher, als in der übrigen Bevölkerung (23 Prozent). Auch sollten Marketeers vermehrt auf den Einsatz von Testimonials bauen. Mehr als ein Viertel (28 Prozent) der Befragten mit Migrationshintergrund gibt an, dass Werbung mit Prominenten einen Einfluss auf ihr Kaufverhalten hat. In der Vergleichsgruppe sagen dies deutlich weniger (14 Prozent).