Programmatic-Neuland für Screens in der Arztpraxis
Plakate werden zunehmend durch digitale Screens ersetzt und die entstehenden Werbeplätze sind auch programmatisch samt eines Audience-Targetings buchbar. Einer der neuen Player in Programmatic-DOOH (Digital-Out-of-Home, also digitale Außenwerbung über Bildschirme im öffentlichen Raum) ist TV-Wartezimmer, der Bildschirme in Arztpraxen installiert, mit Content ausstattet und vermarktet. Adzine.de hat mit Claudius von Soos, Leiter Media Sales von TV-Wartezimmer, ein Interview dazu geführt. Auf die Frage, welche Targeting-Möglichkeiten sich in den Wartezimmern ergeben, erklärt Soos: „Du kannst nach Fachgruppen aussteuern, also zum Beispiel Zahn- oder Frauenarzt, nach Postleitzahl und Geo-Koordinaten – was gerne genutzt wird. Außerdem bieten wir den GFK-Kaufkraftindex nach Postleitzahl an. Diese Targeting-Möglichkeiten haben wir aber auch schon vor dem Einstieg in Programmatic angeboten.“ Seine Prognose zu Programmatic in Deutschland und zum Plakatekleben sieht folgendermaßen aus: „Viele Prognosen sagen, dass DOOH das klassische OOH in einigen Jahren überholen wird, der Weg ist hier eindeutig. Ich war einmal Geschäftsführer in einem klassischen Außenwerbeunternehmen, das eher in kleineren Orten mit geklebten Plakaten aktiv ist. Aus der Erfahrung kann ich sagen, dass sich diese Plakatstellen durchaus noch rechnen. Im Umkehrschluss ist die Frage, wie digital OOH in Deutschland wird, auch eine kaufmännische. Amortisiert sich die Umrüstung, also das Anfangsinvestment? Die Vermarktung ist bei DOOH dann natürlich auch eine ganz andere, weil viel granularer angeboten wird. Das geklebte Plakat wird in der Regel ja immer noch in Dekaden vermarktet, du musst die Flächen also zehn Tage am Stück buchen. Die komplette Digitalisierung wird kommen, aber nicht morgen, eher übermorgen. Dabei wird der Anteil von Programmatic immer höher werden. Bei uns liegt er nach wenigen Monaten bereits bei einem Drittel des Umsatzes. Das Schöne daran ist, dass sämtliche programmatischen Kampagnen von Neukunden kommen und sich das bisherige Geschäft mit dem programmatischen nicht kannibalisiert.“