Reichweiten der großen Sender sinken
Für die Mainstreamsender geht es im Hörermarkt weiter abwärts, während viele national ausgerichtete Special-Interest-Sender wachsen und sich Spotify bei den Jüngeren etabliert, so heißt es in einer Analyse der MA Audio 2023 II auf Horizont.net. Die Media Analyse Audio sei mit Spannung erwartet worden, denn der Vermarkter RMS hat vor kurzem bekannt gegeben, ab 2024 wieder die Angebote der Regiocast-Gruppe zu betreuen. Die hatten ihm erst zum Jahreswechsel den Rücken gekehrt, um sich dem Konkurrenten ARD Media anzuschließen. Das macht RMS nun wieder zum klaren Marktführer, dem es außerdem gelang, die Angebote der Energy City Kombi beim Noch-Reichweitenersten ARD Media loszueisen, heißt es in dem Bericht weiter. Im kommenden Jahr wird die RMS Super Kombi dem Markt eine Gesamt-Stundenreichweite von fast 9,3 Millionen anbieten können und damit ARD Media (9,1 Millionen) um 2,5 Prozent überbieten. Viel deutlicher fällt dagegen der Vorsprung bei den 14- bis 49-Jährigen aus. In der vermarktungsrelevanten Altersgruppe wird RMS dann fast 4,9 Millionen Reichweite bündeln und einen Vorsprung von rund 41 Prozent oder 1,4 Millionen auf die Deutschlandkombi von ARD Media aufweisen. Die aktuelle MA zeigt auch, wie sehr sich die Audionutzung bei den 14- bis 29-Jährigen verändert hat. Diese Altersgruppe hört zwar auch noch lineares Radio, das sogar bei leicht gestiegener Verweildauer. Wer sich allerdings die Reichweiten der Einzelangebote anschaut, stößt auf eine Überraschung. So weist der Audio-Streamingriese Spotify bei den unter 30-Jährigen in Hamburg und Berlin mittlerweile die höchste Tagesreichweite (Montag bis Freitag) auf und lässt Sender wie Radio Hamburg, Energy Hamburg, N-Joy, Energy Berlin oder KISS FM hinter sich. Im Flächenland NRW muss sich Spotify in punkto Tagesreichweite hingegen klar 1Live, dem Lokalfunk und WDR 2 geschlagen geben. Dennoch ist der Audio-Streamer nicht mehr zu überhören, auch nicht auf nationaler Ebene. So liegt Spotify mit einer Tagesreichweite von bundesweit 1,2 Millionen Hörenden bei den 14- bis 29-Jährigen zwischen der Deutschlandkombi Young von ARD Media (2,6 Millionen) und der RMS Young Stars (939.000), erzielt aber anders als diese 58 Prozent seiner Gesamt-Tagesreichweite bei den unter 30-Jährigen, während die Kombis von ARD und RMS nur auf 28 beziehungsweise 34 Prozent kommen.