Strategieoffensive der Beilage Prisma

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Die Geschäftsführerin der TV-Programmbeilage Prisma, Christina Esser, hat im Gespräch mit Horizont ihre Strategieoffensive dargelegt. Das Heft liegt jede Woche regionalen Tageszeitungen bei. Doch deren Print-Auflagen sinken seit langem. Deshalb betreiben die Düsseldorfer seit ein paar Jahren die Ausweitung ihrer Verteilzone – und akquirieren immer neue Trägerverlage. Seit Jahresbeginn sind es nunmehr 97 Häuser, mit entsprechend weitaus mehr Einzeltiteln und Unterausgaben. Anfang 2023 und 2024 sollen weitere rund 30 Verlage hinzukommen. Da es nicht mehr so viele Regionalzeitungen ohne TV-Fremdbeilage gibt, handelt es sich bei den Prisma-Newcomern mittlerweile meist um Überläufer vom einst größeren Rivalen RTV (Bertelsmann). Laut Prisma punktet man mit mehr Mantelseiten (Reisen, Gesundheit, Kultur, Wohnen) jenseits der TV-Listings und -Tipps sowie mit einem größeren Format samt Schrift. Daran will Christina Esser festhalten, trotz der gegenüber Vorjahr verdoppelten Preise für Papier, das bei den wöchentlichen Riesenauflagen bei Prisma mit Abstand den größten Kostenblock ausmacht. „Wir möchten auf eine Reduzierung der Heftumfänge und des Formates weiterhin verzichten“, sagt Esser im Gespräch mit Horizont. „Dies wäre ein zu großer Einschnitt in die Qualität des Heftes, mit Blick auf den Lesekomfort und den Erfolg unserer Anzeigenkunden – und daher wirklich nur das letzte Mittel.“ Vorerst belässt sie es bei nicht ganz unriskanten unterjährigen Erhöhungen der Netto-Anzeigenpreise. Vor allem gewinnt Prisma weitere Trägerverlage dadurch, dass diese seit ein paar Jahren leichter als früher Mitgesellschafter werden können. Dieses genossenschaftsähnliche Modell überzeuge viele Abo-Tageszeitungen, sagt Esser.