Studie: Digitalisierung beschleunigt Abschied vom Prospekt

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Bis 2024 wird der Prospekt von digitalen Werbeformen überholt. Nur im Lebensmitteleinzelhandel verläuft die Entwicklung nach einer EHI-Erhebung etwas verhaltener, berichtet lebensmittelpraxis.de. Die Corona-Krise hat auch das Marketing des Handels und das Verhältnis zu den Kunden verändert. Der Vormarsch digitaler Technologien und damit verbundene Kostenreduktionen schärften das Bewusstsein für Effizienz: Dies führt laut EHI-Marketingmonitor 2021-2024 dazu, dass das klassische Massenmedium Prospekt infrage gestellt wird. Bei immerhin 43 Prozent der befragten Marketingverantwortlichen seien die Ausgaben für Werbemaßnahmen erhöht worden oder seien gleichgeblieben, aber rund 56 Prozent müssten mit weniger Budget auskommen, heißt es beim EHI. Da gedruckten Maßnahmen in aller Regel kostenintensiver seien und zudem eine hohe Vorlaufzeit benötigten, stehe die klassische Handelswerbung – der Prospekt – erstmals an zweiter Stelle im Ranking der Marketingmaßnahmen. Laut EHI fließen nur noch gut 30 Prozent des Bruttowerbeaufkommens in die spezifischen Handelsmedien wie Prospekte, Handzettel, Flyer, Anzeigen etc. Gut 34 Prozent der Ausgaben stehen stattdessen für digitale Medien wie SEO (Suchmaschinenoptimierung), Social Media, Digitale Prospektportale bereit, denn der direkte Draht zur Kundschaft sei ein Wettbewerbsvorteil, heißt es weiter. In der Prognose für 2024 sollen nach Einschätzung der Marketing-Profis digitale Medien um weitere vier Prozentpunkte in ihrer Bedeutung steigen, während spezifische Handelsmedien um sieben Prozentpunkte verlieren. Die Relevanz der einzelnen Marketingmaßnahmen variiere allerdings in den unterschiedlichen Branchen des Handels stark. Im Lebensmitteleinzelhandel, einer der intensivsten Nutzer von Prospekten und Co., verliere die gedruckte Werbung bis 2024 mit 15,7 Prozent noch am wenigsten, heißt es beim EHI.