Studie: Werbung nicht als solche erkannt

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Die Nachrichten- und Informationskompetenz der Bevölkerung hat in den vergangenen Jahren enorm an Bedeutung gewonnen und ist zu einem kritischen Faktor für Demokratien geworden. Bisher fehlten in Deutschland verlässliche Daten dazu. Eine Studie kam nun zu dem Ergebnis: Den Befragten fällt es zum Teil schwer, zwischen verschiedenen Kommunikationsabsichten, das heißt zwischen Werbung, Information, Desinformation und Meinung zu unterscheiden. So hielten 56 Prozent der Befragten ein Advertorial – trotz Werbekennzeichnung – fälschlicherweise für eine Information. Nur 23 Prozent haben richtig erkannt, dass es sich um Werbung handelt. Auch eine Falschinformation auf Facebook bereitete den Befragten Probleme: Sie wurde von lediglich 43 Prozent der Befragten erkannt, während 33 Prozent auch hierin fälschlicherweise eine Information sahen.  Ebenfalls kritisch ist die Unterscheidung zwischen meinungs- und tatsachenorientierten Beiträgen. Hier wird es vor allem bei journalistischen Beiträgen über politische Entscheidungen schwierig. So hielt ein Drittel der Befragten einen Kommentar für eine tatsachenorientierte Berichterstattung – weitere 15 Prozent waren sich hier nicht sicher. Außerdem ergab die Studie: Mit dem Alter sinkt die digitale Nachrichtenkompetenz: Je älter, desto geringer die Kompetenzwerte. Oder umgekehrt: Je jünger, desto kompetenter. Neben dem Alter spielt auch Schulbildung eine zentrale Rolle. Insgesamt schnitten die Befragten in fast allen Kompetenz-Bereichen überwiegend mittelmäßig bis schlecht ab, oft fehlt es an ganz konkreten Kenntnissen und Fähigkeiten. Das Projekt „Digitale Nachrichten- und Informationskompetenz“ wird unterstützt von der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) und der Landesanstalt für Medien NRW (LFM NRW).