Tiktok als Entertainment-Maschine
Beim Horizont Kongress waren verschiedene Themen rund um die App TikTok Teil eines Panels auf der Hauptbühne. Der Marketingchef für TikTok in Europa, Trevor Johnson, sprach über die teilweise Transformation der App. Direkt zu Beginn stellte er klar, dass das Selbstverständnis der App keineswegs das einer klassischen Social-Media-Plattform sei, sondern vielmehr das einer Content-getriebenen Entertainment-Maschine. Ein Marketingansatz, der in Zeiten, in denen sich der Trend des permanenten, schnellen Konsums von Bewegtbildinhalten immer mehr verstärkt, einleuchtet, schreibt Horizont.net. Eine der Veränderungen, die durch Corona beschleunigt wurden, ist die Tatsache, dass das Durchschnittsalter der TikTok User kontinuierlich steigt und keineswegs mehr nur die Gen Z dort vertreten ist. So habe auch ein großer Wandel der Inhalte stattgefunden. TikTok sei zu einer Lernplattform geworden, wo die Menschen aktiv nach Informationen suchen, sagt Johnson. Der sinnhafte Austausch mit den Creators spiele ebenfalls eine immanente Rolle für die Nutzerschaft. Und nicht zuletzt werde TikTok, wie alle anderen Social Media, immer mehr zu einer Verkaufsplattform. Gerade Mode und Beauty seien riesige Themen in den Communities und führen unter dem bekannten Hashtag #TikTokMadeMeBuyIt immer wieder zu enormer Aufmerksamkeit für bestimmte Produkte, die infolgedessen plötzlich überall ausverkauft sind. Johnson sagt dazu: „Zwei von drei Usern geben an, dass sie inspiriert durch TikTok höchstwahrscheinlich Dinge kaufen würden.“ Und Shopping passt seiner Meinung nach bestens mit Entertainment zusammen. Da Livestreams bei TikTok immer gängiger werden und Liveshopping ein überall wachsender Industriezweig ist, sei es für Brands umso wichtiger, mit authentischen und vertrauenswürdigen Creators auf der Plattform zu kooperieren. Denn nur so ließe sich die Begeisterung für und das Vertrauen in die Marke selbst aufbauen. Angesprochen darauf, dass viele Unternehmen nach wie vor Bedenken hinsichtlich Markensicherheit und Datenschutz hätten, erklärt Johnson, es sei das oberste Ziel von TikTok, die App zu einem sicheren Umfeld für die User zu machen, unter anderem, indem sie alle Inhalte melden könnten, die ihnen als bedenklich oder negativ auffallen. Auch sei der Algorithmus sehr gut darin, die Videos auf zweifelhafte Inhalte zu filtern und es gebe darüber hinaus eine gute Art der Selbstkontrolle innerhalb der Communities. Dennoch gesteht Johnson ein, beim Thema Markensicherheit werde man niemals fertig.