Unterschiedliche Konzepte für Sprachassistenten in deutschen Autos
Die Automobilhersteller integrieren Sprachanwendungen in ihre Entertainment-Systeme. Sie stehen dabei in Konkurrenz zu Anbietern wie Amazon und Google. Horizont hat die Strategien von Mercedes, BMW und Audi untersucht und große Unterschiede festgestellt. Daimler gelte mit seinem System Mercedes-Benz User Experience (MBUX) als Vorreiter. Mit ihm lassen sich Fahrzeuginformationen und Infotainment an Bord steuern. Dazu kann der Fahrer Bedienknöpfe, Touch-Pads am Lenkrad, Touch-Screen und Gestensteuerung verwenden – oder das Spracherkennungssystem, das auf „Hey Mercedes“ hört. Dank der eingesetzten künstlichen Intelligenz und der Anbindung an die Mercedes-Cloud sei das System lernfähig, erklärt Horizont. Alexa und Google Assistant seien zwar nicht in MBUX integriert, aber wer einen Account für das Portal „Mercedes me“ habe, könne diesen mit Alexa oder Assistant verbinden und etwa von zu Hause aus Ziele an sein Fahrzeug senden oder den Tankfüllstand abfragen. Der Intelligent Personal Assistant (IPA) von BMW werde künftig mit Sprachassistenten wie Alexa kompatibel sein und so die Anbindung an weiter schnell wachsende Ökosysteme schaffen, heißt es von Seiten des Unternehmens. Bei Audi werde ein ähnliches Konzept verfolgt, heißt es in dem Bericht weiter. So kann der neue, rein elektrisch betriebene SUV E-Tron auf Wunsch auch Alexa an Bord nehmen. Die Sprachassistentin ist voll in das Infotainment-System MMI des Herstellers integriert und kann ohne Smartphone genutzt werden. Der Fahrer muss lediglich seinen Amazon-Account einmalig mit dem Audi-Account verbinden. Kunden können aber auch mit den Konkurrenten Siri und Google Assistant im Cockpit reden, müssen dafür aber ihr Device stets mit dem Auto verbinden. Neben Alexa können Audi-Kunden auch dessen eigene natürlich-sprachliche Steuerung nutzen.