Vertrauen in die Medien gestiegen
Das Vertrauen der Deutschen in die Medien ist im Jahr 2016 stark gestiegen. Dies zeigen Umfragedaten im Eurobarometer der Europäischen Kommission vom November 2016. Nachdem im vergangenen Jahr vielfach über ein sinkendes Vertrauen der Deutschen in die Medien berichtet wurde, zeigen die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage für das Eurobarometer in eine andere Richtung. Im Jahr 2016 vertrauten 55,7 Prozent der Deutschen der Presse, nur 38,8 Prozent misstrauten ihr. Damit erreicht die deutsche Presse ihren bislang höchsten Wert, seit das Eurobarometer im Jahr 2000 erstmals danach gefragt hat. Gegenüber dem Vorjahr konnte die Presse das in sie gesetzte Vertrauen um zehn Prozent steigern. Auch dem Fernsehen vertrauen die Menschen in Deutschland wieder stärker als im Vorjahr. 60,5 Prozent der Deutschen geben an, dem Fernsehen zu vertrauen. Das entspricht einer Steigerung um fast sechs Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Das höchste Medienvertrauen in Deutschland genießt auch im Jahr 2016 das Radio. 67,8 Prozent der Menschen in Deutschland vertrauen dem Radio. Die Universität Würzburg hat diese Daten jetzt genauer analysiert und festgestellt: Die Medien haben in vielen spezifischen Gruppen an Vertrauen zurückgewonnen, insbesondere bei jüngeren Menschen, bei Befragten aus den neuen Bundesländern und bei Befragten links und rechts der Mitte des politischen Spektrums. Offenbar gelang es den Medien zuletzt immer besser, dem von rechtspopulistischen Parteien und Bewegungen vertretenen Eindruck entgegen zu treten, ihre Berichterstattung sei politisch gefärbt und von oben gesteuert. Der öffentliche Diskurs über die Arbeit und Bedeutung der Medien hat wohl dazu beigetragen, deren Relevanz und das in sie gesetzte Vertrauen zu steigern, begründet die Universität Würzburg die Entwicklung.