Zuschauer wandern von der „Sportschau“ zu YouTube ab
Die Bundesliga-„Sportschau“ am Samstag hat in nur einem Jahr fast 20 Prozent ihres Publikums verloren – aus 4,79 Millionen Zuschauern wurden 3,91 Millionen. Schuld sind aber nicht nur die Liga und die Langeweile an der Tabellenspitze, sondern auch die erstmals so massiv verfügbaren Highlights auf YouTube, berichtet Meedia.de. Dass es sich um einen Medienwandel handelt, beweisen die Zahlen: Die Bundesliga-„Sportschau“ büßt zwar mehr als 18 Prozent ihres Publikums ein, der Marktanteil sinkt aber nur von 19,0 auf 18,6 Prozent. Daraus schließt Meedia.de: Die Leute schauen insgesamt weniger lineares Fernsehen – und das gilt nicht nur für Filme und Serien, sondern eben auch für die „Sportschau“. Denn während Serien und Filmfans zu Netflix & Co. wandern, schauen Fußballfans, die kein Geld für Sky und DAZN ausgeben wollen, nun viel YouTube. Seit dieser Saison sei es so einfach wie nie zuvor, Highlight-Clips der Spiele zu sehen, heißt es weiter. Die Liga habe diese Rechte nämlich an ARD, ZDF und Sport1 vergeben. Und diese drei Anbieter zeigen Highlights aller Spiele auch auf YouTube. Zwar sind die Clips jeweils erst ab der Nacht von Sonntag auf Montag um 0 Uhr zu sehen, doch das reiche vielen Fans offenbar. Laut einer umfassenden Meedia-Analyse erreichten die jeweils 27 Videos (neun Spiele bei drei Anbietern) pro Spieltag im Durchschnitt 3,5 Millionen Abrufe, in der Spitze bis zu 5,2 Millionen.